Wie «Benela`s» mit Leidenschaft und Mut Spuren hinterlassen wollen


Business, Entrepreneurship
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Daniela und Benjamin Germann im Benelas.

Den eigenen Traum verwirklichen. Ein Leitsatz, welchen sich Benjamin und Daniela Germann zu Herzen genommen haben. Als Quereinsteiger mit viel Flair für Gastfreundschaft haben die beiden mit «Benela`s» einen Begegnungs- und Wohlfühlort im urbanen Muri-Gümligen geschaffen. Geleitet werden sie dabei von Leidenschaft, Mut und dem Bestreben, Spuren über den Gastrobetrieb hinaus zu hinterlassen.

Begegnungsort und Zuhause stilvoll vereint

Das Feuer im Kamin knistert, die Luft ist vom Duft des frischen Kaffees erfüllt und Benjamin Germann begrüsst die frühmorgendliche Kundschaft meist mit Namen. "Gastgeber sein war für mich schon seit jeher eine Leidenschaft", meint der Co-Gründer des einladend eingerichteten Lokals denn auch. Das "Gastgebertum" und die "Begegnung" stehen im Zentrum des Konzeptes von Daniela und Benjamin. Die beiden sind in ihrem Familien- und Freundeskreis seit Jahren als passionierte Gastgeber bekannt. So ist auch der Übername "Benela's" entstanden; die Freunde des Paares haben diesen vor vielen Jahren als Symbol für deren überragende und herzliche Gastfreundschaft kreiert.

Das Kaffee und Bar "Benela's" hat im Oktober 2023 direkt neben der Tramhaltestelle Melchenbühl, im sonst gastronomisch eher beschaulichen Muri-Gümligen, eröffnet. Die Geschichte dahinter ist mindestens genauso spannend wie ein Besuch im neuen Reich von Daniela und Benjamin Germann.

Der stylisch-gemütliche Innenraum des Kaffees.
Benela's punktet mit Stil, Einfachheit und Wohlfühlfaktor.

All-In für den grossen Traum

Um den Traum eines eigenen Lokals zu verwirklichen, musste Benjamin fast 20 Jahre warten. Während seiner Schulzeit absolvierte er zwar eine Schnupperlehre als Koch, entschied sich jedoch aufgrund der Zimmerstunden zu einer Ausbildung zum Elektriker. Später arbeitete er als Bauführer und kochte privat, mit seiner Frau Daniela, immer wieder für grössere Events im Freundes- und Familienkreis.

Das Projekt "Benela's" beginnt mit dem Kauf einer "zugegebenermassen bewusst überdimensionierten", Kaffeemaschine im Haushalt der beiden. Zuhause feilten die beiden an ihren Barista-Künsten, und der Traum eines eigenen Lokals und Ort des Gastgebertums wurde nochmals so richtig befeuert. Bald schon prüften sie erste Standorte für ein mögliches Kaffee- und Bar-Projekt. Klar war immer, dass dieses in Muri-Gümligen sein soll, auch um der Region und dem Dorf etwas zurückzugeben.

Als sich die Möglichkeit bot, in der alten Lampenfabrik im Melchenbühl, gemeinsam mit der Genossenschaft "urbane Dörfern", ein Gastronomiekonzept im Herzen Muri-Gümligens zu realisieren, entschied sich Benjamin, Nägel mit Köpfen zu machen. Mittels einer WeMakeIt-Crowdfunding-Kampagne und Sponsorenessen unter Freunden und Bekannten sammelte er gemeinsam mit Daniela das zur GmbH-Gründung nötige Kapital. In Eigenregie und mit beispielloser Unterstützung von Freunden und Familie opferten die beiden Freizeit, Wochenenden und Ferientage, um den tristen, seit Jahrzehnten brachliegenden Raum in einen Ort der Begegnung umzugestalten.

Ende Oktober 2023, nach dem Überspringen zahlreicher behördlicher Hürden, war es dann soweit und das "Benela's" öffnete seine Tore. Seither ist Benjamin während über 70 Stunden pro Woche Gastgeber mit Herz und Leidenschaft. Seinen Job als Bauführer hat er dafür aufgegeben. Daniela unterstützt in Abends und an Wochenenden, während sie tagsüber noch immer ihrem Beruf im Inselspital nachgeht. "Wir investieren unglaublich viel Energie", ist sich Benjamin auch bewusst. Doch es sei im Gegenzug auch "ein langjährger Traum", der dadurch in Erfüllung gehe.

Daniela und Benjamin Germann stossen mit lokalem Wein an.
Auch die Winzer, von welchen Daniela und Benjamin ihre Weine beziehen, kenne sie alle persönlich.

Spuren hinterlassen über das eigene Projekt hinaus

Als Ort der Begegnung gedacht, sollen diejenigen, die das Lokal beleben, auch Spuren hinterlassen. Das Hinterlassen von Spuren und Kreieren von Begegnungen aller Art ist fest in der Marken-DNA des "Benela's" verankert. So setzt das Paar bewusst auf grosse, robuste Holztische, sodass das Aufeinandertreffen mit Fremden am Tisch ganz natürlich stattfindet. "Und um den dabei entstehenden Spuren ein Gesicht zu geben, werden bewusst keine Untersätze für Bier- und Weingläser verteilt", erklärt Benjamin. Die Holzoberfläche darf gezeichnet werden von den Spuren des Lebens und des Genusses.

Auch im visuellen Auftritt widerspiegelt sich das Thema nahtlos. So symbolisieren die Kreise im Markenlogo gleichermassen Spuren in Form von Kaffee- oder Bierflecken sowie ein Kreislauf des Wirkens. Letzterer spielt auf den lokalen und nachhaltigen Ansatz des Paares an. Sie wollen mit ihrem Engagement nicht nur in Muri-Gümligen etwas bewirken, sondern achten mit viel Liebe zum Detail auch darauf, dass das Umfeld profitiert. So ist nicht nur der verwendete "Circle Coffee" aus besonders fairer Produktion, sondern die beiden kennen jeden Produzenten der verwendeten Produkte persönlich. Sogar das Holz für das Kaminfeuer wird vom lokalen Bauern bezogen.

Schlussendlich gehen die beiden gar noch einen Schritt weiter und investieren bereits jetzt einen fixen Teil ihres Umsatzes in passende Start-Up Projekte in ihrem Umfeld. So tragen Benjamin und Daniela nicht nur dazu bei, dass Begegnungsspuren in der Kaffee-Bar entstehen können, sondern hinterlassen selbst weitere, nachhaltige Fussspuren ausserhalb ihres Projektes. Dieses Engagement zeigt symbolisch, dass Markenwerte auf verschiedenste Weise gelebt werden können. Entscheidend dabei ist und bleibt deren Authentizität. Dass im oberen Stockwerk der Co-Working-Space von "urbane Dörfer" beheimatet ist, passt als i-Tüpfelchen wie die Faust aufs Auge zum Gesamtkonzept.

Daniela als Barista an der Kaffeemaschine.
Kaffeespezialitäten sind die grosse Leidenschaft der Beiden.

Ein Testlauf mit Ambitionen für die Zukunft

Für ihr Herzensprojekt haben Daniela und Benjamin ihr Leben umgekrempelt und auf viel Sicherheit verzichtet. Schön wäre es, "wenn auch Daniela ihr reguläres Arbeitspensum reduzieren könnte" sagt Benjamin. Nicht nur, um ihn auch unter der Woche im Lokal zu unterstützen, sondern vor allem, weil das "Benela's" ein gemeinsames Projekt des Ehepaares ist. Dank steigen Besuchszahlen und dem geplanten Ausbau des Hofes auf den Frühling, ist diese Ambition durchaus realistisch. Was die Zukunft bringt, lässt Benjamin Germann offen. Klar ist für ihn: "Dank der Zwischennutzung im Gebäude haben wir hier einen optimale Testumgebung um auszuprobieren, ob das Leben als Gastgeber wirklich langfristig etwas für uns sein könnte". Er macht dabei deutlich: Funktioniert das Ganze, hat das "Benela's" auch im eine grossartige Zukunft, welcher hier im Melchenbühl in den nächsten Jahren entsteht. Diese Ambition spürt man Benjamin bei jedem gefallenen Wort förmlich an.

Als grosser Fan von ortsunabhängigem Arbeiten, inspirierender Umgebung und spannenden Begegnungen hinterlässt auch UP. Communications regelmässig seine Spuren im "Benela's".

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